Jeder Gasanbieter bietet ein Produkt gleicher Qualität – nämlich Erdgas aus einer Leitung – an. Unter dieser Voraussetzung sollte es selbstverständlich sein, dass der Käufer auf denjenigen zurückgreift, der dieses Produkt zu einem vergleichbar guten Preis und zu günstigen vertraglichen Konditionen anbietet. Um die in Frage kommenden Gasanbieter zu ermitteln, nutzt man am besten einen objektiven Vergleichsrechner auf einem der Internet-Verbraucherportale. Unter Eingabe der Postleitzahl und des Jahresverbrauchs lässt sich der günstigste Gasanbieter in der betreffenden Region schnell finden. Oft kann man direkt auf die Homepage dieses Anbieters oder dessen Wechsel-Formulare zugreifen, so dass der gewünschte Wechsel des Gasanbieters unmittelbar eingeleitet werden kann. Neben den Angaben zur Person ist es notwendig, Zählernummer und Zählerstand, die bisherige Kundennummer und den Namen des örtlichen oder bisherigen Versorgers und den gewünschten Wechseltermin anzugeben. Von dem neuen Gasanbieter werden alle weiteren Formalitäten übernommen. Dazu zählen die Kündigung beim bisherigen Versorger, der Antrag auf Nutzung der vorhandenen Leitung und die Anmietung des Gaszählers beim lokalen Grundversorger. Etwa sechs Wochen nach der Vertragsunterzeichnung erfolgt danach zum Monatsersten die Belieferung durch den neuen Anbieter.
Alle eventuellen Fragen nach zusätzlichen Kosten beim Wechsel des Gasanbieters, nach möglichen Versorgungslücken bei Unstimmigkeiten zwischen altem und neuem Anbieter oder nach notwendigen technischen Veränderungen am Gaszähler oder der Zuleitung sind eindeutig im Sinne des Kunden zu beantworten. Zusätzliche Kosten fallen keine an, eine stabile, durchgehende Versorgung bleibt selbst dann gewährleistet, wenn der neue Versorger in Insolvenz gehen müsste und technische Veränderungen sind keine zu befürchten.
Bei Berücksichtigung der bisher ständig steigenden Gaspreise, der einfach zu handhabenden Wechselformalitäten und eines völlig auszuschließenden Risikos für versteckte Zusatzkosten oder Lieferprobleme, ist es um so erstaunlicher, dass bisher nur etwa zwei Prozent aller mit Gas versorgten Haushalte von der Möglichkeit, den Gasanbieter zu wechseln, Gebrauch gemacht haben. Allerdings haben immerhin über zehn Prozent einen anderen Tarif beim gleichen Anbieter gewählt. Da die Kosten für einen vergleichbaren Musterhaushalt mit 20.000 Kilowattstunden im Jahr um bis zu 500 Euro bei den einzelnen Lieferanten schwanken, sollte jeder den freien Wettbewerb nutzen, um die Lieferangebote zu vergleichen und falls sinnvoll, den Gasanbieter wechseln. Je mehr davon Gebrauch machen, umso effektiver wird künftig die Preisgestaltung durch die Anbieter ausfallen.